Eine performative Installation in den Räumen des Museums für Brot und Kunst am 3. Oktober 2021
mit einer Gruppe von Lebensexpert*innen aus Ulm
unter Leitung von und mit Verena Holscher und Reinhard Köhler
A: „Hunger? Bei uns muss doch niemand hungern.“
B: „Na ja... Es stirbt immer noch alle zehn Sekunden ein Kind an den Folgen von Hunger auf unserer Welt.
Und hier in unserer Gesellschaft leidet ein Drittel der Menschen an Orthorexie.“
A: „Orthorexie? Was ist das denn?“
B: „Das nennt man so, wenn der Wunsch, sich gesund zu ernähren, zum Zwang wird. Die Vorstufe einer Eßstörung.
Und 35% der 16jährigen Mädchen in Deutschland zeigen Symptome einer Eßstörung.“
A: „Ja, kenne ich auch viele.“
B: „Eben. Das ist doch auch eine Art Hunger. Ich lebe in einer Welt aus Verpflichtungen, Verantwortung und Versagungen und bin hungrig, weil es keinen Raum gibt für das, was ich fühle und will!“
Das Brotmuseum voll hungriger Gestalten - Hunger des Fleisches - oder des Herzens? - seelischem Hunger - Hunger nach Zugehörigkeit... wir in unseren inneren Käfigen hungernd nach Freiheit...
Fotos: Guido Gerlach
aus dem Katalog zu den "Kultursaaten" des Museums Brot und Kunst
Kontakt
Verena Holscher
Haldenstr.5
CH-8245 Feuerthalen
CH: +41 - 78 808 72 21